Gallus (lat. der Kelte; volksetymologisch Hahn) (* um 550 auf Irland oder im Raum Vogesen-Elsass; † 16. Oktober 640, nach anderen Quellen 620 oder 646–650, in Arbon, Schweiz) war ein Wandermönch und Missionar, der vor allem im Bodenseeraum wirkte und als Heiliger verehrt wird. Er gilt als Gründer des Klosters St. Gallen und ist, zusammen mit Otmar, Schutzpatron von Stadt und Bistum St. Gallen sowie der Gänse und Hühner.

Eine bekannte Legende über den heiligen Gallus berichtet über die folgende Nacht: Während Hiltibod schlief, war Gallus noch wach, als plötzlich ein Bär auftauchte. Gallus liess sich nicht einschüchtern, auch dann nicht, als der Bär sich aufrichtete. Gallus befahl dem Bären im Namen des Herrn, für sein Essen zu arbeiten und ein Stück Holz für das Feuer zu holen. Der Bär gehorchte und trug das Holz zum Feuer. Anschliessend gab Gallus dem Bären ein Brot, unter der Bedingung, dass er sich nie mehr blicken lasse. Hiltibod, der mitgehört hatte, sagte zu Gallus: „Jetzt weiss ich, dass der Herr mit dir ist, wenn selbst die Tiere des Waldes deinem Wort gehorchen.“ Der Bär tauchte nie wieder auf und wurde später zum Wappentier der Stadt St. Gallen.

Das Tier ist auch Gallus’ wichtigstes Insignium, er wird fast immer mit einem Bären an seiner Seite dargestellt.

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