William Harvey (1578-1657) war ein englischer Arzt und Anatom sowie - mit dem experimentellen Nachweis und der erstmaligen Beschreibung des Kreislaufs vom Blut im Körper (des großen Blutkreislaufs) - der Wegbereiter der modernen, die antike Humorallehre ablösenden, Physiologie.

Zudem entwarf er eine Theorie zur Entstehung allen Lebens aus dem Ei.

1628 veröffentlichte er sein 72-seitiges Werk Exercitatio Anatomica de Motu Cordis et Sanguinis in Animalibus oder kurz De Motu Cordis (Anatomische Studien über die Bewegung des Herzens und des Blutes), in dem er den der Lehre von der Blutbewegung Galens entgegenstehenden Blutkreislauf, wie er heute bekannt ist, beschrieb, was ihm zu Ansehen in ganz Europa verhalf, ihm andererseits auch harte Kritik der Anhänger Galens einbrachte, auf die er 1649 mit der Veröffentlichung seiner detaillierten Antworten reagierte. Harveys Theorie betraf den großen Blutkreislauf (Körperkreislauf), für dessen Entdeckung unter anderem die zuvor publizierten Beobachtungen des kleinen Blutkreislaufs (Lungenkreislauf) durch Serveto und Colombo grundlegend waren.

Das große Rätsel, wie das Blut aus den Arterien in die Venen komme, löste mit Hilfe des Mikroskops der italienische Anatom Marcello Malpighi mit seiner Entdeckung der Kapillaren. Erst danach setzte sich im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts die Zirkulationstheorie des zuvor als „Circulator“ verspottenen Harvey durch. Bis dahin galt vor allem Galen als Unterrichtsgrundlage.

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