Die erfolgreiche synthetische Herstellung von Acetylsalicylsäure hatte weitreichende Folgen für die Pharmaindustrie. Das Mittel ist heute weitherum unter dem Namen Aspirin bekannt.

Seit jeher galt die Weide als ein Baum mit Heilkräften. Rinde und Blätter von Weiden wurden bereits im klassischen Griechenland als Heilmittel eingesetzt. Vor allem bei Fieber, Magen-Darm-Erkrankungen und Blutungen verordneten die Ärzte die Einnahme von Weidenextrakten. Heutzutage wird in der Pflanzenmedizin vor allem die Rinde der Silberweide und Bruchweide verwendet.

Die Extrakte der Weidenrinde haben eine fiebersenkende, schweisstreibende, schmerzstillende und keimtötende Wirkung. Hauptwirkstoff ist das Glycosid mit dem Namen Salicin. Nach der Einnahme wird dieser Wirkstoff in der Leber zu Salicylsäure umgewandelt, der eigentlich wirksamen Substanz.

Der Chemiker Hermann Kolbe (1818-1884) schaffte es erstmals, Salicylsäure im Labor und ab 1874 auch fabrikmässig herzustellen. Die Nebenwirkungen dieses Produktes waren aber so hoch, dass es nicht als Medikament vermarktet werden konnte. 1897 gelang es Chemikern der Firma Bayer, die Salicylsäure in Acetylsalicylsäure umzuwandeln. Diese hat als Medikament deutlich weniger Nebenwirkungen als Salicylsäure und wurde ab 1899 unter dem Markennamen Aspirin vermarktet.

Aspirin ist heute ein weit verbreitetes Medikament und wird für seinen schmerzlindernden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Effekt verwendet.

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