Das klassische Wertparadoxon (auch: Wasser-Diamanten-Paradoxon) bezeichnet die widersprüchlich erscheinende Tatsache, dass oft ein Unterschied besteht zwischen Nutzen, Nutzwert einerseits und Tauschwert, Wert und Preis andererseits eines bestimmten Gutes. Beispiel: Das lebensnotwendige und somit „wertvolle“ Gut Wasser hat meist einen geringen Preis, während ein Diamant mit einem geringeren elementaren Nutzen einen sehr hohen Preis hat.

Diese Unterscheidung von Wert und Nutzen findet sich erstmals bei John Law in Money and Trade Considered. Law erklärt es durch das Nachfrage-Angebots-Verhältnis:

„Wasser besitzt großen Nutzen aber geringen Wert, die Menge des vorhandenen Wassers ist nämlich im Verhältnis viel größer als die Nachfrage danach. Diamanten haben zwar einen geringen Nutzen aber einen großen Wert, da die Nachfrage nach Diamanten viel größer als ihre angebotene Menge ist.“

Law beschreibt in seinem Hauptwerk lediglich Wert und Nutzen als Grundlage vor der dann erfolgenden Herleitung der Sinnhaftigkeit von Papiergeld und dessen Nutzen. Er führt dort auch aus, dass Silber als Zahlungsmittel einen zusätzlichen Nutzen erlangen kann, den es als reines Metall nicht hat. Diese Definitionen wurden von den Klassikern zunächst nicht weiter verfeinert; das Ansehen von Law war bei den Ökonomen des 18. und 19. Jahrhunderts aufgrund seiner „betrügerischen Bankabenteuer“ eher gering.

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