Mikrochimärismus bezeichnet in der Medizin das bisher wenig erforschte, möglicherweise relativ häufige Überleben fremder Zellen im Körper.

Es sind sowohl Zellen des Fetus im Körper der Mutter (fetaler Mikrochimärismus) noch viele Jahre nach der Entbindung lebend nachgewiesen als auch umgekehrt mütterliche Zellen im Körper des Kindes (mütterlicher Mikrochimärismus), im Gegensatz zu der bisherigen Ansicht, dass die Plazenta jeden Zellaustausch verhindere.

Schon in den 1960er Jahren fanden Forscher Hinweise darauf, dass Blut- und Hautkrebszellen der Mütter auf den Fötus übergehen können. Anzeichen für den Übergang von Zellen des Fötus auf die Mutter fand schon 1890 der deutsche Pathologe Georg Schmorl bei an Gestose oder Präeklampsie gestorbenen Frauen. Jedoch wurde erst 1979 mit dem Fund von männlichen Blutzellen (mit Y-Chromosom) im Blut von mit Jungen schwangeren Frauen durch den Forscher Leonard A. Herzenberg dies auch bei gesunden Frauen nachgewiesen.

In den 1990er Jahren und bei neueren Forschungen wurden dann auch fremde Zellen bei erwachsenen Menschen bzw. bei Müttern Jahre nach der Schwangerschaft nachgewiesen.

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