Als Adipocire (Femininum, von gleichbed. französisch adipocire, aus lateinisch adeps, adipis ‚Fett‘ und französisch cire ‚Wachs‘), über das Englische auch Adipocere, deutsch Leichenlipid (auch Leichenwachs, Fettwachs) wird ein Stoffgemisch bezeichnet, das 4 bis 6 Wochen nach Eintritt des Todes bei Leichen auftreten kann, die in nasser oder sehr feuchter Umgebung liegen.

Es entsteht durch Veränderung vor allem des Unterhautfettgewebes. Durch Verseifung (Saponifikation) des Körperfetts (Neutralfette) entstehen freie Fettsäuren, die Alkalisalze der Fettsäuren und Glycerin.

Zur Entstehung von Leichenlipid ist Luftabschluss notwendig, sodass Adipocire hauptsächlich bei Wasserleichen auftritt, aber auch bei Leichen (Wachsleiche), die in sehr feuchten Gräbern liegen. Die umgangssprachlichen Bezeichnungen Fett- oder Leichenwachs sind falsch, da nur wenig Fett und überhaupt kein Wachs enthalten ist, sondern es sich um ein Gemisch aus höheren Fettsäuren, Alkalisalzen der Fettsäuren und etwas Glycerin handelt.

Im Gegensatz zur gewollten Mumifikation, aber auch zur spontanen Mumifikation durch Austrocknungen oder Konservierung im Moor (siehe auch Moorleiche) tritt die natürliche Leichenkonservierung durch die, von Adipocire gebildete, wachsähnliche Schutzschicht spontan und ohne Einfluss durch den Menschen auf.

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