Bis sich der Körper an die Schwerelosigkeit im Weltall angepasst hat, kann es zur sogenannten Weltraumkrankheit kommen. Das ist ein Unwohlsein ähnlich der Seekrankheit. Es wird durch eine Störung des Gleichgewichtsorgans verursacht. Etwa 60 Prozent aller Astronauten sind beim ersten Aufenthalt im All von der Raumkrankheit betroffen - vor allem dann, wenn sie sich in einem größeren Raum frei bewegen können. In engen Räumen treten die Symptome seltener auf. Wie bei der Seekrankheit können die Beschwerden von leichter Übelkeit und Desorientierung bis hin zu Erbrechen und starkem Unwohlsein reichen. Auch Kopfschmerzen sind bei der Weltraumkrankheit beobachtet worden. Die meisten Astronauten haben nur leichte Symptome. Etwa zehn Prozent leiden allerdings stärker unter den Auswirkungen der Schwerelosigkeit als andere. Die schwerste bisher berichtete Form war die, die der amerikanische Senator Jake Garn (75) beim Flug mit der US-Raumfähre "Discovery" im April 1985 erlebte. Nach diesem Flug entwickelte die Nasa die Garn-Skala von eins bis zehn. Garns Fall wurde allerdings mit 13 bewertet. Normalerweise hat sich der Körper nach spätestens vier Tagen an die Schwerelosigkeit gewöhnt. Es gibt aber auch Medikamente - dieselben wie gegen die Seekrankheit -, die Übelkeit und Schwindel lindern. Diese haben aber unangenehme Nebenwirkungen. Bei einem Außenbordeinsatz könnte ein Erbrechen in den engen Raumanzug übrigens tödlich sein.

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