Funakoshi Gichin (jap. 船越・義珍; * 1868 in Naha, damals Königreich Ryūkyū, heute Präfektur Okinawa, als ryūkyū 富名腰・義珍 Funakushi Jichin; † 1957 in Tokio) war Meister und Begründer des Karatedō-Kampfstils Shōtōkan-ryū und gleichzeitig „Vater des modernen Karatedō“ in Japan. Als einer der letzten Karatemeister des inkorporatierten Königreich Ryūkyū war Funakoshi der Erste, der die Kampfkunst von Okinawa ins Kernland Japans auf dem Hauptinsel Honshū brachte und wurde bis zu seinem Tod als Ehrenvorsitzender – 最高師範 ‚höchster Lehrmeister‘ – der 1949 gegründeten Japan Karate Association geehrt.

1922 reiste Funakoshi als Leiter einer Delegation aus Okinawa nach Tokio und stellte dort Karate erstmals der japanischen Öffentlichkeit vor. Aufgrund des großen Interesses blieb er in der japanischen Hauptstadt, um weiter zu unterrichten.

Die von ihm vertretene Stilrichtung des Karate wurde von seinem Künstlernamen Shōtō („Pinienrauschen“), unter dem er Gedichte schrieb, und seinem ersten richtigen Dōjō Shōtōkan („Haus des Shōtō“) abgeleitet. Funakoshi selbst lehnte es ab, sein Karate als eigenen Stil oder gar Shōtōkan-Karate zu bezeichnen. Für ihn gab es nur „ein“ Karate. Es waren seine Schüler, die das Karate ihres Lehrers von dem Karate anderer Schulen abgrenzen wollten.

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