Jean-François Millet (1814-1875) war ein französischer Maler des Realismus. Neben Camille Corot ist er einer der führenden Künstler der Schule von Barbizon.

Millets Gemälde waren und sind teilweise sehr populär, "Les Glaneuses" (Die Ährenleserinnen) beispielsweise wurde häufig als Kunstdruck vervielfältigt und als preiswerter Wandschmuck verkauft.

Ein Beispiel für den Realismus: Das Bild zeigt drei Frauen bei der Feldarbeit. Sie heben Ähren vom Boden auf. Dabei ist die Ernte schon eingebracht, die Getreidehaufen liegen im Hintergrund. Die wenigen Halme, die man übersehen hat, werden jetzt einzeln aufgehoben. So arm war man damals, dass jeder Halm wertvoll war! Und diese einfache, alltägliche Arbeit wird jetzt bildwürdig - daher die Bezeichnung Realismus.

Zehn Jahre bevor dieses Bild gemalt wurde, 1847, war das Kommunistische Manifest von Karl Marx erschienen. Und so sah man in dem Gemälde Zeichen sozialistischer Ideen und politisches Aufbegehrens. Das war ein Missverständnis: Mit dem Bild zeigte der Maler seine Hochachtung vor diesen Leuten, die sich so plagen müssen.

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