Die jüdischen Gebetsriemen heißen Tefillin und bestehen aus 2 kleinen ledernen und mit Lederriemen versehenen Schachteln ("Gebetskapseln"), in denen sich kleine Schriftrollen aus Pergament befinden, die mit handgeschriebenen Texten aus der Tora versehen wurden. Die Pergamentrollen werden jeweils in Stoff eingerollt und mit dem Haar eines koscheren Tieres umwickelt. Auch müssen das Leder und das Pergament von koscheren Tieren stammen und die Tefillin müssen Sehnen von koscheren Tieren zusammengenäht sein, und zwar mit zwölf Nadelstichen, die an die zwölf Stämme Israels erinnern sollen. Die Schachtel und Riemen müssen schwarz gefärbt sein.

In den Arm-/Hand-Tefillin befindet sich ein Pergament mit vier Tora-Zitaten in einer einzigen Kammer, in den Kopf-Tefillin vier Pergamente mit vier Tora-Zitaten, verteilt auf alle vier Kammern. Tefillin werden auf bestimmte Art und Weise um den Arm und an die Stirn gelegt; der gebeugte Arm berührt dabei das Herz. Die Form der Tefillin, die Art, wie sie angelegt werden und der Inhalt der Gebetskapseln sind im Talmud festgelegt, der eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums darstellt.

Tefillin werden von religiösen jüdischen Männern - im Reformjudentum teilweise auch von Frauen - an Werktagen beim Morgengebet getragen. Ein korrekt ausgeführtes Gebetsritual benötigt außer den Tefillin noch eine Kippa (Kopfbedeckung) und ein Tallit (Gebetsschal).

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