Wo leben die meisten Lesgier?
Die Lesgier oder Lesginen (in älterer deutschsprachiger Literatur auch als Küriner bezeichnet) sind eines der indigenen Völker des Kaukasus und leben historisch in Süddagestan und Nordaserbaidschan.
Das Volk wohnt im Gebiet des Flusses Samur. Diese Region wird auch Lesgistan genannt. Das Volk der Lesgier hat nach Schätzungen etwa 800.000 Angehörige, von denen ungefähr die Hälfte in der russischen Teilrepublik Dagestan lebt, die andere Hälfte in Aserbaidschan. Nach der Volkszählung in Russland 2010 lebten 385.240 Lesgier in Dagestan in ganz Russland 473.722.
Die lesgische Sprache gehört zur Sprachfamilie der Nordostkaukasischen oder Nachisch-Dagestanischen Sprachen.
Im 8. Jahrhundert konvertierten die Lesgier zum Islam (Sunniten, schafiitische Rechtsschule). Später gerieten sie unter den Einfluss der Georgier und Armenier, deren Versuche, die Lesgier zum Christentum zu bekehren, aber scheiterten. Im 16. Jahrhundert wurden sie von den Osmanen, später von den Persern beherrscht.
Anfang des 19. Jahrhunderts geriet ihr Gebiet unter russische Oberhoheit. Die Grenze entlang des Samur war zunächst nur eine innerrussische bzw. innersowjetische Verwaltungsgrenze. Seit der Unabhängigkeit Aserbaidschans sehen sich die Lesgier mit der Tatsache konfrontiert, in zwei Staaten zu leben. Während sie in Dagestan kulturelle Autonomie genießen, sind die aserbaidschanischen Lesgier einem Assimilationsdruck durch die dortige Regierung ausgesetzt.
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de.wikipedia.org
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