Astragaloi ist der griechische Name verschiedener Geschicklichkeits- und Würfelspiele. Als Spielsteine bzw. Würfel wurden in der Antike die Sprungbeine aus den Hinterbeinen von Paarhufern wie Schafen, Ziegen oder Rindern verwendet. Die Griechen nannten diese Knöchelchenastrágaloi (Singular astrágalos), die Römer nannten sie tali (Singular talus). Im Deutschen lautet die Bezeichnung des Spielknochens Astragal, Astragalos oder latinisiert Astragalus (im Plural Astragale bzw. Astragaloi oder Astragali).

Das bekannteste und am meisten verbreitete Astragalspiel ist aber das Fünfsteinspiel, das von den Griechen pentelitha (griech. pente „fünf“, lithos „Stein“) genannt wurde und auch heute noch gespielt wird, z. B. in der Türkei als beṣtaṣ (türk. beṣ „fünf“, taṣ „Stein“). In England, wo es mit sogenannten jacks gespielt wird, heißt es fivestones oder fivebones. Die Namen zeigen, dass das Spiel auch mit Steinchen oder anderen kleinen Objekten gespielt werden kann. Nach Iulius Pollux (2. Jh.) ging es bei diesem Spiel darum, die in die Luft geworfenen Astragale auf dem Handrücken aufzufangen. Die heruntergefallenen mussten aufgenommen werden, ohne dass die auf dem Handrücken liegenden herabfielen. Das Fünfsteinspiel wurde schon in der Antike hauptsächlich von Mädchen gespielt. Ein Marmorgemälde, das in der vom Vesuvausbruch des Jahres 79 verschütteten Stadt Herculaneum gefunden wurde, zeigt fünf Göttinnen, von denen die beiden im Vordergrund Pentelitha spielen.

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