Das Frauenwahlrecht in Neuseeland wurde 1893 zunächst lediglich als aktives Wahlrecht eingeführt. Neuseeland war damit aber der erste unabhängige Staat, in dem Frauen überhaupt wählen durften. Das passive Wahlrecht für Frauen folgte 1919 und die erste Wahl einer Frau ins nationale Parlament vierzehn Jahre später. Bis zur Mitte der 1980er Jahre bewegte sich die Zahl der weiblichen Parlamentsabgeordneten im einstelligen Bereich. Bei der Parlamentswahl von 2017 wurden 38 % Frauen gewählt. Im frühen 21. Jahrhundert hatten Frauen bereits jede der politischen Schlüsselpositionen mindestens einmal inne. Der Einsatz von Politikern und Aktivistinnen für das Frauenwahlrecht beruhte unter anderem auf dem Gedankengut des britischen Philosophen John Stuart Mill und den Bestrebungen der Abstinenzbewegung, die aus den USA nach Neuseeland kam. Die Einführung des Frauenwahlrechts wurde dadurch wesentlich begünstigt, dass sich in dem jungen Staat die Parteienlandschaft und die Klassengegensätze noch nicht verfestigt hatten und der indigenen Bevölkerung beim Männerwahlrecht bereits dieselben Rechte zugestanden worden waren wie den Eingewanderten. Die zahlreichen Petitionen beschleunigten die Entwicklung. Zwischen 1878 und 1887 scheiterten mehrere Gesetzesvorlagen, die das Wahlrecht für alle Frauen oder mindestens für die begüterten von ihnen vorsahen.

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