Aus welchem Fachgebiet kommt der Begriff Handicap-Prinzip?
Das "Handicap-Prinzip" – ein evolutionäres Szenario zur Entstehung von sozialem Vertrauen und Kooperationsbereitschaft
Kann angesichts eines Konflikts zwischen Eigeninteresse und Gemeinwohl trotzdem dauerhaft und verlässlich Vertrauen und Kooperation entstehen?
Kooperation gelingt bei Vertrauen, und dieses kann gegebenenfalls im Zuge wiederholter strategischer Kooperationsentscheidungen auch noch zunehmen, also durch Vorerfahrung.
Flankierend hierzu gibt es eine aus den biologischen Verhaltenswissenschaften stammende Theorie, die unter dem Namen "Handicap-Prinzip" die Entstehung von Kooperation ganz ohne Hinweis auf Vorerfahrung zu erklären versucht. Evolutionsbiologen gehen davon aus, dass die Evolution nicht nur im engen Sinn nützliche Merkmale hervorbringt, sondern auch "teure Signale", eben Handicaps wie z.B. den Pfauenschwanz.
Im Zentrum dieser Argumentation steht die Investition in kommunikative Ehrlichkeit: Der Signalsender zeigt unmissverständlich seinen Status und der Signalempfänger kann bei der Einschätzung verlässlichen Kriterien trauen – zumindest bei den Pfauen. Das Prachtgefieder des Pfauenhahns garantiert beste Gesundheit und erstklassige Gene. Das Geheimnis dieser "teuren Signale" ist, dass sie ansonsten verborgene Eigenschaften– wie z.B. die Gesundheit des Trägers – zeigen und deshalb bei der Partnerwahl eine große Rolle spielen.
Mehr Infos:
www.biologie-seite.de
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