Charles Darwin hat Jahre seines Lebens damit zugebracht, Seepocken aus aller Welt zu untersuchen, hat sich mit so kurios klingenden Dingen wie dem Ausdruck der Gemütsbewegungen bei Menschen und Tieren oder der Bildung von Ackererde durch die Tätigkeit von Würmern beschäftigt. Er ist auf die meisten seiner Erkenntnisse nicht auf seiner großen Reise um die Welt, sondern in seinem eigenen Garten gestoßen. Steve Jones malt mit großer Sachkenntnis und Liebe zum Detail das Bild eines ganz unbekannten Forschers. Die Entstehung der Evolutionstheorie zieht sich zwar wie ein roter Faden durch das Buch, aber das Hauptaugenmerk des Autors liegt auf den zahlreichen wenig bekannten Forschungsgebieten, mit denen sich Charles Darwin befasst hat. Da geht es um arglistige Pflanzen, die ihre Bestäuber mit ihrer Schönheit täuschen, um Seepocken, die relativ betrachtet, den längsten Penis aller Tiere besitzen oder um die Ringelgans, die lange Zeit als Fisch galt. Steve Jones lässt den Leser die Gedankengänge Darwins nachvollziehen, zeigt, welche Bedeutung seine Erkenntnisse für den Wissensstand seiner Zeit hatten und wie sie die moderne Biologie in vielen Bereichen beeinflussten.

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