Der Pönfall ist ein Ausdruck aus der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechtsgeschichte. Man bezeichnete damit die Bestrafung eines schweren Fehlverhaltens, welches Untertanen gegenüber ihrer rechtmäßigen Obrigkeit begangen hatten. Sie waren der Pön (von lat. „poena“ = Strafe) verfallen. Bis heute bekannt ist der Oberlausitzer Pönfall des Oberlausitzer Sechsstädtebunds, den diese Städte im Zusammenhang mit Ereignissen des Schmalkaldischen Krieges im Jahr 1547 erlitten haben.

Als Oberlausitzer Pönfall wird die vom böhmischen König Ferdinand I. im Sommer 1547 vorgenommene Bestrafung der zum Oberlausitzer Sechsstädtebund gehörenden Städte Bautzen, Görlitz, Kamenz, Lauban, Löbau und Zittau bezeichnet.

Der Pönfall steht im engen Zusammenhang mit dem Schmalkaldischen Krieg und dem Aufstand der böhmischen Stände in den Jahren 1546/47. Als Ferdinand I. seinem Bruder Kaiser Karl V. gegen die im Schmalkaldischen Bund vereinten protestantischen Fürsten und Städte zu Hilfe kam, forderte er auch von den Ständen der böhmischen Kronländer Militärhilfe gegen die Protestanten.

Nachdem das kaiserliche Heer die Protestanten besiegt hatte und Ferdinand den Aufstand der Böhmen mit seinem Einzug in Prag im Juli 1547 beenden konnte, ging der böhmische König an die Bestrafung seiner untreuen Untertanen.

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