Joseph Brodsky (gebürtig Iossif Alexandrowitsch Brodski, russisch Иосиф Александрович Бродский; * 24. Mai 1940 in Leningrad; † 28. Januar 1996 in New York) war ein russisch-US-amerikanischer Dichter und Nobelpreisträger für Literatur.

Neben seinem vorrangig lyrischen Werk ragt ein stark essayistisch ausgearbeiteter Roman empor: Die Erinnerungen an Petersburg. Darin setzt er sich als Exilant in New York mit dem kollektiven Unbewussten der Russen auseinander. Er greift dabei auch das Thema des tief verwurzelten Antisemitismus auf, mit dem er schon in der Grundschule zu kämpfen hatte.

Zu Brodskys literarischen Vorbildern zählen unter anderem Ossip Mandelstam, John Donne, Anna Achmatowa, Marina Zwetajewa und W. H. Auden. Brodsky übersetzte auch Gedichte. Er schrieb in russischer Sprache Gedichte und in englischer Sprache Prosa, Essays und seltener auch Gedichte.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion trat Brodsky mit stark nationalistischen Gedichten öffentlich auf. Nach der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 wurde etwa sein – von ihm nicht publiziertes, aber öffentlich vorgetragenes – Schmähgedicht Über die Unabhängigkeit der Ukraine (russisch На независимость Украины) immer wieder von staatsnahen russischen Medien aufgegriffen und zum Gedicht des Jahres erklärt.

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