"Nicht in den Gehörgang einführen!" Dieser Satz prangt auf Wattestäbchen-Packungen - und gehört vermutlich zu den am häufigsten ignorierten Warnhinweisen. Immer wieder werden die Stäbchen dazu verwendet, Ohrenschmalz aus dem Gehörgang zu befördern. Weil man sich ein sauberes Ohr wünscht. Oder schlicht das Gefühl mag, wenn das Wattestäbchen das Innere des Ohres krault.

Aus Hygiene-Sicht ist es unnötig, das Ohr vom Schmalz zu befreien. Denn das Schmalz dient dazu, das Ohr sauber zu halten. "Ohrenschmalz ist nicht unreinlich", sagt Laszig. Die Substanz wird ständig im Ohr gebildet und dann langsam Richtung Ausgang geschoben.

Wattestäbchen-Exzesse im Gehörgang können diesen austrocknen und damit eine stärkere Ohrenschmalzproduktion in Gang setzen. Nun steigt das Risiko, das sich ein Pfropf bildet, der juckt, schmerzt oder das Gehör stört: ein klarer Fall für den Arzt, der den Pfropf zum Beispiel absaugen kann.

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