Jaroslav Seifert (* 1901; † 1986) war ein tschechischer Dichter, Schriftsteller, Journalist und Übersetzer.

In den frühen Jahren war er ein bedeutender Vertreter der tschechischen Proletarischen Poesie, um später zu einem der wichtigsten Dichter des Poetismus zu werden. Er zählte zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe Devětsil (Neunkräfte), einer einflussreichen Gruppierung innerhalb der tschechoslowakischen Avantgardebewegung. 1984 erhielt Seifert als bislang einziger Tscheche den Literaturnobelpreis. Nach ihm ist der Jaroslav-Seifert-Preis benannt.

Devětsil (deutsch Pestwurz, wortlich übersetzt Neunkräfte) war eine Gruppierung tschechischer Avantgardekünstler der 1920er Jahre. Sie wurde 1920 in Prag gegründet, eine zweite Gruppe bestand ab 1923 in Brünn. Die Mitglieder widmeten sich der proletarischen Kunst und dem sogenannten magischen Realismus; ab 1923 engagierten sie sich im Poetismus.

Die Gruppe beteiligte sich an der Organisation des künstlerischen Lebens in Böhmen und Mähren. Daneben wurden einige Sammlungen von poetischen und literarischen Werken publiziert und Ausstellungen organisiert.

Der ursprüngliche Name lautete U.S. Devětsil bzw. Umělecký Svaz Devětsil (Künstlerischer Verband Devětsil), wurde einige Male geändert und lautete ab 1925 Svaz moderní kultury Devětsil (Verband moderner Kultur Devětsil). Die Brünner Gruppierung wurde 1927, die Prager 1930 wieder aufgelöst.

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