Als Ghetto (von Duden empfohlene Schreibung: Getto) wird ein abgesondertes Wohnviertel bezeichnet. Der Begriff stammt aus dem Italienischen und bedeutet Gießerei. Er wurde später als Bezeichnung für ein abgetrenntes Wohngebiet übernommen, da die jüdischen Einwohner in Venedig 1516 auf das Gheto Nuovo (neue Gießerei) beschränkt waren.

Im Spätmittelalter wurde den Juden ein Ghetto oder eine Judengasse als Lebensraum zugewiesen und von ihnen bis zur Neuzeit bewohnt.

Während des Zweiten Weltkrieges (1939–1945) wurden von den Nationalsozialisten für deportierte Juden davon vollkommen verschiedene Wohnbezirke/Ghettos im okkupierten Polen und dem annektierten Tschechien eingerichtet. Diese Haftlager dienten vor deren Transport in die Vernichtungslager als Übergangsstationen.

Umgangssprachlich werden heute, wiederum ebenfalls von beiden vorgenannten Bereichen vollkommen verschiedene Stadtviertel als Ghetto bezeichnet, weil in ihnen vorwiegend Angehörige bestimmter Ethnien (Segregation) oder sozialer Randgruppen leben. Übertragen findet er auch ohne direkten räumlichen Bezug im Diskurs um abgrenzbare soziale Strukturen (Subkulturen, Soziale Netzwerke) Anwendung.

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