Sir Vidiadhar Surajprasad Naipaul TC (* 17. August 1932 in Chaguanas, Trinidad und Tobago; † 11. August 2018 in London) war ein britischer Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger. Er erhielt im Jahr 2001 den Nobelpreis für Literatur. Ab 1950 lebte Naipaul in England.

Neben seinen Romanen ist Naipaul bekannt für seine Erfahrungsberichte aus verschiedenen Gegenden und Kulturen der Welt. Seine zahlreichen Reisen führten ihn u. a. nach Indien (erstmals 1961), Zaire, Uganda, Iran, Pakistan, Malaysia und Indonesien. Diese Tätigkeit brachte ihm auch den Ruf eines Reiseschriftstellers ein, obwohl seine Erfahrungsberichte und Analysen weit über die übliche Form von Reiseberichten hinausgehen.

Naipaul bezeichnete Indien 1961 als eine „Zone der Dunkelheit“ und „verwundete Zivilisation“. Er kritisierte den Hinduismus, der ein Viertel der indischen Gesellschaft – die Kaste der Unberührbaren – versklavt habe und die Menschen durch die Propagierung des geistigen Rückzugs klein gehalten habe. Nach seiner Reise in den Iran (noch in den Nachwirren der Islamischen Revolution) und in weitere mehrheitlich islamische Länder setzte er sich in dem Buch Eine islamische Reise kritisch mit dem Islam und vor allem mit extremistischen Strömungen auseinander.

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