Friedrich Wilhelm Proell (* 14. September 1881 in Roggenhausen, Kreis Graudenz; † 14. Oktober 1963 in Bonn) war ein deutscher Arzt und Zahnarzt sowie Direktor der Zahnkliniken an den Universitäten Greifswald und Bonn.

Proell besuchte von 1888 bis 1891 die Vorschule in Graudenz und von 1891 bis 1900 das dortige humanistische Gymnasium. Von 1909 bis 1911 studierte er Zahnmedizin an der Universität Straßburg. An der Universität Königsberg habilitierte er sich 1912 für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Während des Ersten Weltkriegs war er als Militärarzt in unterschiedlichen Feldlazaretten tätig.

Von 1923 bis 1935 stand er der Zahnklinik der Universität Greifswald als Direktor vor. 1933 trat er der Einheitsfront der Zahnärzte bei, um sich dem nationalsozialistischen „Führerprinzip“ zu verpflichten, einem fundamentalen Prinzip des Faschismus der Zwischenkriegszeit und seiner Führerparteien. In Bonn wurde Proell 1945 entlassen und 1949 mit der Entnazifizierung emeritiert. Proell war vor dem Ersten Weltkrieg Angehöriger einer Freimaurer-Loge, trat 1933 in die NSDAP ein.

Aus seiner Tätigkeit resultierten ca. 150 Abhandlungen und 5 Bücher, das letzte erschien 1956 unter dem Titel Zahnaufbau und Zahnzerfall in Abhängigkeit von der Ernährung. Beim 4. Internationalen Vitalstoff- und Ernährungskonvent am 11. Oktober 1958 in Essen wurde Proell zum Ehrenmitglied der Internationalen Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung ernannt.

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