Als Spiegelfechter werden männliche Vögel bezeichnet, die insbesondere während der Brutzeit mit dem Schnabel gegen Scheiben oder Spiegel klopfen und damit ihr Spiegelbild als vermeintlichen Rivalen bekämpfen. Im englischsprachigen Raum wird das 1879 erstmals beschriebene Phänomen als Schattenboxen (englisch shadow boxing) bezeichnet.

Vögel besetzen zur Brutzeit ein Revier und sichern sich so die Nahrungsgrundlage für die Aufzucht ihrer Jungen. Dringt ein fremder Artgenosse ins Brutrevier ein, wird er bedroht, angegriffen und möglichst vertrieben. Viele Vögel können ihr Spiegelbild nicht als solches erkennen (vgl. Spiegeltest). Wie viele andere Tierarten halten sie ihr Spiegelbild für einen Rivalen, der attackiert und vertrieben werden muss. Daher schlagen sie mit dem Schnabel gegen das Fenster. Im deutschsprachigen Raum sind es meist Vogelarten, die um Häuser herum leben, wie Bachstelzen, Buchfinken, Amseln, Haussperlinge und Rabenkrähen. Größere Arten wie Elstern oder Krähen können dabei die Dichtungsgummis der Fenster beschädigen. Weltweit ist dieses Verhalten bei knapp 200 Arten dokumentiert. Von Jägerliesten und Südlichen Hornraben sind sogar zerbrochene Fensterscheiben bekannt.:42 Auch wenn sich die Vögel dabei meistens nicht verletzen, bedeutet es zusätzlichen Stress während der Brutzeit.

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