Gruinard Island ist eine Insel, die etwa einen Kilometer vor der Nordwestküste des schottischen Festlands im Atlantischen Ozean liegt. Der lange unbewohnte Ort, der manchmal als „Anthrax-Insel“ bezeichnet wird, wurde im 2. Weltkrieg für Biowaffen-Experimente mit Anthrax für die biologischen Kriegsführung genutzt. Seit 1990 gilt die Insel offiziell als Anthrax-frei.

Bekanntheit erlangte die Insel durch Versuche mit Milzbranderregern (Operation Vegetarian), die im Auftrag des britischen Kriegsministeriums während des Zweiten Weltkrieges durchgeführt wurden. Dabei setzte man von Juli 1942 bis August 1943 insgesamt etwa 80 Schafe dem Erreger aus, an dem sie starben.

Nach Abschluss der Versuche wurde festgestellt, dass die Sporen des Krankheitserregers in den Boden eingedrungen waren und diesen dauerhaft verseucht hatten. Die Insel wurde in der Folge zum Sperrgebiet erklärt. Jährlich wurden Bodenproben entnommen, deren Untersuchung jedoch keine wesentliche Abnahme der Kontaminierung ergab. Erst ab 1978 wurden Studien zur Entseuchung der Insel durchgeführt.

Auf Druck der Öffentlichkeit hin wurde 1986 mit der Dekontaminierung begonnen.

In einer medienwirksamen Zeremonie wurde die Insel am 24. April 1990 von einem Vertreter des britischen Verteidigungsministeriums für wieder bewohnbar erklärt und am 1. Mai desselben Jahres den Erben der ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben.

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