Golfbälle sind die schnellsten Bälle im Sport, sie erreichen Geschwindigkeiten von über 300 Kilometern pro Stunde.

Wie muss ein Ball beschaffen sein, der mit einer solchen Anfangsgeschwindigkeit möglichst weit fliegt und schon mit dem ersten Schlag in der Nähe des Lochs landet?

Die Größe und das Gewicht sind von den Verbänden sehr genau vorgeschrieben, der einzige Freiraum, den die Hersteller bei der Gestaltung haben, ist die Oberfläche. Und die Dellen bewirken tatsächlich eine drastische Veränderung der Flugeigenschaften – der Ball fliegt bis zu viermal so weit wie eine glatte Kugel.

Das erscheint zunächst einmal paradox. Bei der Konstruktion von windschlüpfigen Autokarosserien versucht man doch, möglichst glatte Oberflächen zu schaffen, an denen die Luft laminar, also ohne Verwirbelungen, entlanggleitet. Das wäre auch für den Golfball ideal – hätte er eine windschnittige Form.

Aber eine Kugel ist kein idealer Körper im Windkanal. Zunächst schmiegt sich der Fahrtwind an ihre Oberfläche, aber schon am Scheitelpunkt beginnt der Luftstrom abzureißen. Es entsteht eine breite verwirbelte Zone, in der ein Unterdruck herrscht. Das bremst. Bei einem Ball mit Dellen entstehen an der ganzen Oberfläche kleine Wirbel, die dafür sorgen, dass der Strom besser am Ball "kleben" bleibt. Die Luft fließt länger laminar um den Ball, die Wirbelzone dahinter ist schmaler. Die Folge: Der Luftwiderstand halbiert sich.

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