Aniara. Eine Revue vom Menschen in Zeit und Raum ist ein Versepos des schwedischen Schriftstellers Harry Martinson. Martinson wurde 1974 hauptsächlich für dieses Werk mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Aniara erschien auf Schwedisch im Jahr 1956. Die erste und bislang einzige deutschsprachige Ausgabe erschien 1961. Martinsons Versepos bildet die Grundlage Blomdahls Oper Aniara, die 1959 uraufgeführt wurde.

Die Geschichte spielt an Bord des Raumschiffes (auf Schwedisch „goldonder“ genannt) Aniara, eines riesigen Raumtransporters, welcher auf jeder Reise routinemäßig 8000 Emigranten von der Erde zum Mars transportiert, weil die Erde (Doris) unter Umweltverschmutzung und Krieg leidet. Auf einer dieser Reisen muss Aniara einem unbekannten Asteroiden ausweichen, gerät außer Kurs, landet in einem Meteoritenschauer und verliert die Manövrierfähigkeit.

In Aniara wird beschrieben, wie die Menschen Trost in Religion, Sex und Philosophie suchen. Anfangs gehört hierzu auch Mima, eine Art allwissender Computer, der Gedankenfragmente im Weltraum einfängt und sie als Bilder zeigt, die als Unterhaltung für die Menschen an Bord dienen.

Harry Edmund Martinson (* 1904; † 1978) war ein schwedischer Schriftsteller. Das Hauptwerk Aniara ist das weltweit bekannteste, doch zu den Meisterwerken der schwedischen Poesie müssen ebenfalls Vagnen („Der Wagen“; 1960) und Dikter om ljus och mörker („Gedichte über Helligkeit und Dunkelheit“; 1971) gezählt werden.

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