Das Capgras-Syndrom ist ein sehr seltenes Syndrom, bei dem der Betroffene glaubt, nahestehende Personen seien durch identisch aussehende Doppelgänger ersetzt worden.

Der Glaube, nahestehende Bezugspersonen seien durch Doppelgänger ausgetauscht worden, ist das einzige Symptom der Erkrankung, weshalb man das Capgras-Syndrom auch als monothematische Illusion bezeichnet. Da zudem die Erkrankung im Rahmen psychiatrischer Erkrankungen wie einer Psychose, einem Delir oder einer Demenz auftreten kann, fordern manche Psychiater, die Erkrankung nicht als Syndrom, sondern als Symptom zu bezeichnen.

Das Syndrom wurde 1923 von dem französischen Psychiater Jean Marie Joseph Capgras erstmals beschrieben und ist nach ihm benannt. Capgras und Reboul-Lachaux verwendeten in ihrer Arbeit die Bezeichnung „die Doppelgänger-Illusion“, um den Fall einer Madame M. zu beschreiben. In einem 1991 beschriebenen Fall einer Madame D. genannten Patientin erkannte diese alle nahen Verwandten problemlos wieder, behauptete jedoch, ihr Ehemann sei durch einen identisch aussehenden Doppelgänger ausgetauscht worden. Zuerst hatte sie den ehelichen Beischlaf verweigert und das Schlafzimmer verriegelt. Schließlich hatte sie ihren Sohn um ein Gewehr gebeten. Als sie mit Hilfe der Polizei psychiatrisch untergebracht werden sollte, zeigte sie erheblichen Widerstand. In einer örtlichen psychiatrischen Klinik wurde die Diagnose einer atypischen Psychose gestellt, die später als Capgras-Syndrom eingestuft wurde.

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