Misophonie, wörtlich „Hass auf Geräusche“, ist eine Form der verminderten Geräuschtoleranz gegenüber bestimmten Geräuschen. Es wird diskutiert, ob es sich um eine neurologische oder psychische Störung handelt, die durch negative Reaktionen auf bestimmte Geräusche charakterisiert ist, die unabhängig von der Lautstärke sind.

Der Begriff „Misophonie“ wurde Anfang des 21. Jahrhunderts durch die US-amerikanischen Neurowissenschaftler Pawel und Margaret Jastreboff geprägt. Ein häufig verwendetes Synonym ist das "Selective Sound Sensitivity Syndrome", auf Deutsch etwa: „Selektives Geräuschempfindlichkeits-Syndrom“.

Obwohl diese Bezeichnung als die wissenschaftlich exaktere der beiden erscheint, setzte sich der Begriff der Misophonie in der Forschung durch. Stimuli, die die beschriebenen Reaktionen hervorrufen, werden als Trigger(-Geräusche) bezeichnet.

Einige Forscher vermuten, dass Misophonie durch klassische Konditionierung anstelle einer Anomalie im Gehirn entsteht.

Eine Konditionierung bedeutet in diesem Kontext, dass die Betroffenen Geräusche unbewusst mit negativen oder traumatischen Ereignissen verbinden und deswegen sofort extreme Reaktionen aufzeigen, weil sie unbewusst in diese schlechten Situationen zurückversetzt werden. Einige Betroffene reagierten positiv auf Behandlungsverfahren mit Gegenkonditionierung (in der sie lernen, die Geräusche mit positiven Erlebnissen zu verbinden), welche einen Prozess darstellt, der bedingte Reflexe auflöst.

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