Man war auch schon im Mittelalter sehr erfindungsreich, wie man Menschen quälen konnte. In vielen Burgen hatte man Kerker eingerichtet, mit gruseligen Folterinstrumenten, deren Anwendung man sich lieber nicht vorstellen möchte.

Eine besonders brutale Einrichtung waren die Oubliettes. Der Name klingt zwar schön, aber darin steckt das Wort „oublier“, französisch für „vergessen“, und das lässt Böses ahnen. Dabei handelt es sich um einen schmalen tiefen Schacht, der oben mit einem Gitter verschlossen war.

Jetzt gab es zwei Methoden wie diese Oubliettes benutzt wurden: Die „humane“ und die inhumane. Bei der „humanen“ Methode wurde der Gefangene an einem Seil in das Gefängnis hinuntergelassen, bei der inhumanen wurde er einfach hinuntergestoßen, was in den meisten Fällen schwere Knochenbrüche nach sich zog.

Wenn der Gefangene Glück hatte, war die Oubliette so ausgestattet, dass er ein wenig Platz hatte und sich zum Schlafen ausstrecken konnte; geriet er besonders bösen Menschen in die Hände, dann war der Schacht so schmal, dass er darin weder sitzen noch liegen konnte.

Bei den ein wenig freundlicher gestimmten Gefangenenwärtern erhielt er hin und wieder etwas zu essen und zu trinken; die brutalen Zeitgenossen hielten sich eng an die Bedeutung des Wortes „Oubliette“ und vergaßen ihn einfach, bis er irgendwann verhungert und verdurstet war.

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