Was sind Skopzen?
Die Skopzen, auch Weiße Tauben und Weiße Lämmer genannt, sind eine in Russland entstandene religiöse Sekte, die um 1757 als Geheimbund aus der Tradition der Flagellantensekte der Chlysten hervorging und völlige sexuelle Enthaltsamkeit propagierte. Die Anhänger trieben die Askese so weit, dass rituelle Verstümmelungen der äußeren Genitalien und später auch der weiblichen Brust Vorschrift wurden. Trotz kontinuierlicher staatlicher Verfolgung und Verbannung nach Sibirien konnte sich das Skopzentum in Russland ausbreiten. Viele Skopzen emigrierten nach Rumänien.
Bei den Skopzen war jeder Geschlechtsverkehr verboten. Zusätzlich wurde er durch die Verstümmelung der Geschlechtsteile unmöglich gemacht.
Zur Rechtfertigung beriefen sich die Skopzen auf die Bibelstellen Mt 19,12 EU, Mk 9,43 EU, Mt 5,26,30 EU und Lk 23,29 EU. Ihrer Überzeugung nach war alles Unheil und alles Böse durch den Geschlechtsverkehr zwischen Adam und Eva in die Welt gekommen und die wahre Lehre Christi habe auch die Praxis der Kastration umfasst. Zudem behaupteten die Skopzen, Jesus sei der erste Skopze gewesen und habe persönlich das Beispiel gegeben. Danach sei die Kastration auch von den Aposteln, den Heiligen und den Urchristen praktiziert worden. Von den Skopzen spalteten sich im 19. Jhdt. im Zuge der Verfolgung die bis heute bestehenden Geistlichen Skopzen und die Neuskopzen ab, die statt der Verstümmelung nur strenge Askese und sexuelle Enthaltsamkeit praktizieren.
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