Misandrie (griechisch ‚Hass‘ und ‚Mann‘, Genitiv andros; deutsch Männerhass bzw. Männerfeindlichkeit) ist ein abstrakter Oberbegriff für soziokulturelle Einstellungsmuster der geringeren Moralität bzw. Wertigkeit von Männern oder der höheren Moralität bzw. Wertigkeit von Frauen.

Er bezeichnet eine ablehnende, abwertende, dämonisierende oder feindselige Haltung gegenüber Männern. Lexikalisch tauchte der Begriff am Anfang des 19. Jahrhunderts auf. Der binäre Spiegelbegriff ist Misogynie für Frauenhass.

Misandrie ist eine auf Männer gerichtete Form der Misanthropie und ein „kollektives kulturelles Problem“. Sie wird sowohl von Frauen als auch von Männern selbst in der psychosozialen Entwicklung verinnerlicht (Sozialisation, Habitualisierung). Sie ist damit die Basis für die in der Elitenkultur und in der Populärkultur verbreiteten Abwertung von Männern, von zwischenmenschlichem Sexismus und der sprachlichen Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.

Misandrie gilt gesellschaftlich als legitimes Gefühl, das in modernen menschlichen Kulturen verankert ist, aber den sozialen Normen bzw. Idealen widerspricht.

Daher wird Misandrie gesellschaftlich und individuell meist verdeckt – etwa durch Leugnung, Tabuisierung, Apologie des Feminismus oder sozial erwünschte Rhetorik. Die wissenschaftliche Erforschung von Misandrie begann Ende des 20. Jahrhunderts.

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