Das Doggerland ist das Land, das während der letzten Kaltzeiten die heutige Insel Großbritannien mit Kontinentaleuropa und Skandinavien verband. Heute liegt auf diesem Gebiet die Nordsee. Das Doggerland wurde in der Mittelsteinzeit von Jägern und Sammlern besiedelt.

Die Bezeichnung Doggerland leitet sich von der Doggerbank ab, einer ausgedehnten Untiefe in der Nordsee, rund 100 Kilometer von der britischen Ostküste und 125 bis 150 Kilometer von der dänischen Westküste entfernt.

Als es zu Beginn des Holozäns wärmer wurde, stieg der Meeresspiegel in 2 Jahrtausenden (vor 10.000 Jahren bis vor 8.000 Jahren) um 35 Meter, pro Jahr also um fast zwei Zentimeter. Ausgelöst hat diese Veränderungen der Zusammenbruch des nordamerikanischen Inlandeises, des damals ausgedehntesten Eisschildes auf der Nordhalbkugel. Dies trug zu Anfang des Mittelholozäns zu einem raschen Anstieg des Meeresspiegels um etwa 120 Meter bei. Damit ging zum einen die Überflutung weiter Küstenräume einher, und letztlich bildeten sich die heutigen Küstenlinien aus. Zum anderen wurden einige Nebenbecken des Atlantiks überspült und so zu Nebenmeeren. Die rasch ansteigende Nordsee überflutete die Küsten Doggerlands, der höchstgelegene Teil wurde eine Insel.

Vor etwa 8200 Jahren wurde ein großer Teil der verbliebenen Doggerland-Insel im Storegga-Ereignis durch mindestens vier 8 bis 9 Meter hohe Tsunamiwellen überflutet. Das Wattenmeer entstand ungefähr im selben Zeitraum.

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