Rita Levi-Montalcini (* 22. April 1909 in Turin, Italien; † 30. Dezember 2012 in Rom) war eine italienische Medizinerin und Neurobiologin. Sie entdeckte für das Zellwachstum zuständige körpereigene Wachstumsfaktoren und wurde 1986 gemeinsam mit Stanley Cohen mit dem Albert Lasker Award for Basic Medical Research und dem Nobelpreis für Medizin und Physiologie ausgezeichnet.

Als ihr Kindermädchen Giovanna unheilbar an Krebs erkrankte, beschloss die 19-jährige Rita Levi, Medizin zu studieren. 1936 beendete sie ihr 1930 begonnenes Medizinstudium in Turin und widmete sich anschließend der neurologischen Grundlagenforschung. Da Mussolini jüdischen Frauen den Zugang zu akademischen Positionen verweigerte, zog sie 1936 nach Belgien und arbeitete als Gastwissenschaftlerin an einem neurobiologischen Institut in Brüssel.

Kurz vor der deutschen Invasion kehrte sie nach Italien zurück, wo sie auch in ihrer Privatwohnung weiterforschte. Zwischen 1943 und 1945 lebte sie illegal in Florenz.

Nach Kriegsende kämpfte sie in Flüchtlingslagern gegen Seuchen und Epidemien. Von 1969 bis 1979 leitete sie u. a. in Rom das Laboratorium für Zellbiologie des Nationalen Forschungsrates.

Ihre Forschungsarbeit konzentrierte sich auf zelluläre Nachrichtenübertragung und Steuerungsmechanismen des Zell- und Gewebewachstums. Sie entdeckte den Epidermal Growth Factor (EGF), den Nervenwachstumsfaktor (NGF), ein Polypeptid, und prägte zusammen mit Viktor Hamburger den Begriff „Neurotrophin“.

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