Ein Kalkant bzw. Calcant (von lat. calcare, treten), auch Balg- bzw. Bälgetreter genannt, ist ein Helfer, der durch das Bedienen von Blasebälgen die Luftversorgung eines Orgelinstruments sicherstellt. Einen Jugendlichen in dieser Tätigkeit nannte man bisweilen Orgelbub, und wenn die Bälge gezogen statt getreten wurden, bezeichnete man den Kalkanten mitunter als Orgelzieher oder Orgelmelker. Bei Positiven oder Regalen lassen sich die Bälge von einer Person per Hand bedienen, selten vom Spieler selbst. Große Orgeln benötigten zehn oder mehr Bälgetreter, die mit Händen, Füßen und ihrem ganzen Körpergewicht diesen Dienst verrichteten.

Der Kalkant konnte in der Regel durch den sogenannten Kalkantenruf darauf aufmerksam gemacht werden, dass er mit der Arbeit zu beginnen hatte. Dabei handelte es sich um einen Registerzug, der mit einer Klingel in der Nähe der Balganlage verbunden war.

Bei Hofe waren stets Orgelbauer zugleich Kalkanten. In der Zeit z. B., als Graz Residenzstadt der Habsburger war (1379 bis 1619), gab es an deren erzherzoglicher Residenz fest angestellte Hofcalcanten, die die Orgeln und Tasteninstrumente der Hofkapelle und Hofkirche warten mussten, des Weiteren während der Musik die Calcantendienste leisteten bzw. organisierten.

Der Orgelspieler war auf die pflichtbewusste und geschickte Ausführung der Tätigkeit des Kalkanten angewiesen. An unbedeutenderen Kirchen handelte es sich bei den Kalkanten oft um Schuljungen oder Bauern- und Handwerksburschen.

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