Was war die Uräusschlange in der altägyptischen Ikonografie?
Die Uräusschlange ist ein Symbol der altägyptischen Ikonografie. Der altgriechische Begriff geht vermutlich auf das altägyptische iaret (uaret) zurück, was im Allgemeinen mit „die sich Aufbäumende“ übersetzt wird. Im Alten Ägypten gilt diese goldene, in Form einer sich aufreckenden, das Nackenschild spreizenden und Gift sprühenden Kobra dargestellte Stirnschlange Göttern wie Königen (Pharaonen) als apotropäisches Schutzsymbol, indem Uräus mit dem Gluthauch seines Feueratems die Feinde seines Trägers abwehrt. In gleicher Eigenschaft wird das Symbol, zumeist in Form von Uräenfriesen, mindestens seit der 3. Dynastie auch zum Schutz von Bauwerken an deren Fassaden und insbesondere über Eingängen angebracht (wie zum Beispiel im Tempel von Abu Simbel und dem Tempelhaus von Kom Ombo).
Wegen seiner mythologischen Bedeutung als das Feuer speiende Auge des Sonnengottes verkörpert der Uräus zugleich auch das Feuer selbst. Die daraus erwachsende Magie und Mächtigkeit machte das Reptil wie geschaffen dafür, den Schutz der Götter wie der Könige zu gewähren, indem es mit dem ihm zugeschriebenen Feueratem die Feinde abwehrt. Somit wurde der Uräus neben Geißel, Krummstab und Was-Zepter dem König zu einer wirksamen Insigne seiner irdischen Gottesmacht, welche Feindliches, Böses oder Unreines von seiner geheiligten Person fernhält. Insofern ist sie in allererster Linie Beschützerin des Pharao und der betreffenden Götter.
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