Der sizilianische Barock ist eine Abwandlung des barocken Baustils, die sich auf Sizilien im 17. und 18. Jahrhundert entwickelt hat. Dieser Baustil ist nicht nur durch die für den Barock typischen Bögen und Verschnörkelungen gekennzeichnet, sondern auch durch Merkmale wie Putten, die Darstellung lachender Gesichter und auffälligen Schmuck.

Der sizilianische Barock konnte sich erst entwickeln, als ganze Städte und eine Vielzahl von zerstörten Gebäuden nach dem schweren Erdbeben im Val di Noto 1693 wieder aufgebaut werden mussten. Zuvor war der barocke Baustil nur in einfacher und stark beschnittener Weise anzutreffen, da er von sizilianischen Architekten gebaut wurde und nicht von den großen Barockkünstlern aus Rom.

Nach dem Erdbeben hatte eine neue Generation von Architekten, die ihre Lehrzeit in Rom verbracht hatten, die Gelegenheit, Bauten in einem fortschrittlicheren Barockstil zu errichten. Die barocke Baukunst erfreute sich damals auf dem italienischen Festland bereits großer Beliebtheit. Die Arbeit, die diese Architekten fortan auf Sizilien leisteten, veranlassten viele andere sizilianische Architekten, ihrem Beispiel zu folgen. Bereits um 1730 war der Baustil auf der Insel nicht mehr wegzudenken. Er hatte sich zu einer festen Größe in der sizilianischen Baukunst entwickelt, nicht ohne seine eigenen Merkmale zu entwickeln. Bereits fünfzig Jahre später wurde der sizilianische Barock allerdings von einem moderneren Baustil, dem Klassizismus, schrittweise verdrängt.

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