Charybdis ist ein gestaltloses Meeresungeheuer aus der griechischen Mythologie, das gemeinsam mit der Skylla an einer Meerenge gelebt haben soll.

In Homers Odyssee haust das Ungeheuer Skylla auf dem größeren von zwei sich gegenüberstehenden Felsen der Meerenge und Charybdis unterhalb des kleineren Felsens, auf dem ein großer Feigenbaum steht. Charybdis saugt dreimal am Tag das Meerwasser ein, um es danach brüllend wieder auszustoßen. Schiffe, die in den Sog geraten, sind verloren, nicht einmal der Meeresgott Poseidon vermag diese Schiffe zu retten. Auf den Rat von Kirke meidet Odysseus die Charybdis, gerät dabei aber unweigerlich so nahe an Skylla heran, dass sie sechs der Gefährten tötet und frisst. Nach Verlassen von Thrinakia, der Insel des Helios, kommen die übrigen Gefährten bei einem Sturm ums Leben, da sie trotz eindringlicher Warnungen einige Rinder des Helios geschlachtet hatten. Odysseus wird, auf dem Kiel seines zertrümmerten Schiffs sitzend, zurück zur Meerenge getrieben. Als Charybdis das Schiff einsaugt, klammert er sich am Feigenbaum fest, bis es wieder ausgespien wird, und rudert auf den Trümmern mit den Händen davon.

In der Alltagssprache taucht Charybdis in der Redewendung „zwischen Skylla und Charybdis“ auf. Dies bezeichnet ein Dilemma (Zwickmühle), bei dem man vor der ausweglosen Wahl zwischen zwei Übeln steht oder zwischen zwei unumgehbaren Gefahren entscheiden muss. Es ist unmöglich, ohne Schaden aus diesem Dilemma herauszukommen.

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