Die Fähigkeit, sich selbst im Spiegel zu erkennen, gilt als Beleg für Ich-Bewusstsein.

Hält man Elefanten einen Spiegel vor, geben sie zu verstehen: Das im Spiegel, das bin ich. Diese Selbsterkenntnis schaffen sonst nur Mensch, Menschenaffen und Delfine. Verhaltensforscher deuten das als Beweis für Ich-Bewusstsein. Ihre verblüffenden Studien präsentieren amerikanische Verhaltensforscher in der aktuellen Ausgabe von "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften.

Für den Versuch mit drei asiatischen Elefantendamen aus dem New Yorker Bronx-Zoo stellten die Forscher einen robusten, fast drei Meter hohen und breiten Spiegel im Gehege der Tiere auf. Elefanten mit ihren großen Gehirnen und komplexen sozialen Verhaltensweisen seien "logische Kandidaten" für die Spiegelversuche gewesen, erklärt das Team um Frans de Waal von der Emory-Universität in Atlanta. Die Elefanten prüften zunächst ihr Spiegelbild, um anschließend auch jene Körperteile anzuschauen, die sie gewöhnlich nicht sehen können.

So bewegten die Tiere ihren Rüssel hin und her, um sich in den Mund schauen zu können. Dickhäuterdame "Happy" berührte schließlich mit dem Rüssel ein aufgemaltes weißes Kreuz auf ihrer Stirn, das sie nur im Spiegel sehen konnte - bei Menschen und anderen Tieren mit Ich-Bewusstsein ein untrügliches Zeichen: Hier wurde erkannt - das im Spiegel ist mein Abbild. Für die Verhaltensforscher ist das Verhalten eine logische Konsequenz: Die Tiere gelten als sehr sozial und einfühlsam.

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