Mittels einer individuellen Abfolge von Pfeiflauten nennen Delfine einander beim Namen. Das haben Wissenschaftler herausgefunden und berichten darüber im Fachmagazin "Proceedings of the Royal Society B". Solch eine individuelle Ansprache ist im Tierreich bislang unbekannt.

Durch das akustische Lernen entwickeln die Meeressäuger nach und nach einen charakteristischen Pfeifton, eine ganz persönliche Lautfolge, mit der sie ihre Individualität signalisieren. Laut der Studie belegen Aufnahmen, dass etwa die Hälfte aller von Delfinen ausgestoßenen Pfeiftöne aus derartigen Signallauten bestehen, sie sagen also quasi permanent ihren eigenen Namen vor sich hin.

Zusätzlich imitieren die Tiere auch die Pfiffe ihrer Artgenossen, wobei die nachgeahmten Pfiffe immer leicht vom kopierten Original abweichen. Um dies näher zu erforschen, untersuchten die Wissenschaftler die Pfeiflaute einer Gruppe von Delfinen der Art Großer Tümmler in einer Bucht vor Florida sowie von Tieren aus einer Forschungsstation.

Die Vermutung war, dass sich ein Delfin mit den nachgeahmten Signalpfiffen an seinen jeweiligen Artgenossen richtet, ihn quasi beim Namen ruft. Ihr Ergebnis: Der Delfin signalisiert mit den Lautfolgen gleichzeitig, wen er anspricht und gibt Hinweise auf seine eigene Identität. Dies nennt sich in der Fachsprache referentielle Kommunikation.

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