Der Dithyrambos ist eine Gattung der antiken griechischen Chorlyrik, ein Hymnos zu Ehren des Gottes Dionysos, vorgetragen im Rahmen der Dionysien im Wechselgesang zwischen Chor und Vorsänger.

Wie der Dionysos-Kult selbst könnte auch der Dithyrambos nicht-griechischen Ursprungs gewesen sein. In seiner Urform soll er ein formloser, aus einem einfachen Zuruf bestehender Kultschrei an den Dionysos gewesen sein, möglicherweise auch an Dionysos Lysios, den „Lösenden“.

In Griechenland wird er zunächst bei Archilochos im 7. Jahrhundert v. Chr. bezeugt, als Vollender des Dithyrambos gilt Arion von Lesbos. Möglicherweise entwickelte sich im 6. Jahrhundert v. Chr. aus dem Dithyrambos die griechische Tragödie. Auch nach deren Entstehung bestand der Dithyrambos fort. So ging etwa den Aufführungen der Tragödien (und Komödien) während der Dionysien in Athen ein eigener Wettkampf der städtischen Dithyrambenchöre voraus. Einen Höhepunkt erreichte diese Dichtungsgattung bei Pindar und Bakchylides.

Neuzeitliche Nachbildungen des Dithyrambus verzichten auf Chor und szenische Elemente, sie sind gekennzeichnet durch den enthusiastischen Ton, eine freie Handhabung des Metrums und die Verwendung dunkler Sprache und Metaphorik. Beispiele finden sich in der französischen Dichtung bei Pierre de Ronsard, Jean-Antoine de Baïf und Jacques Delille und in England bei John Dryden (Alexander's Feast).

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