Die Gorham-Höhle ist eine 40 Meter lange im vorderen Bereich geräumige Höhle im Küstengebirge von Gibraltar, deren Ausgang einen weiten Blick über das Mittelmeer bietet. Im hinteren Bereich verläuft ein enger Gang, der in einer Art Grabstätte mündet.

Die Gorham-Höhle gilt als wichtiger archäologischer Fundplatz, denn sie wurde während des Mittelpaläolithikums Jahrtausende lang von Neandertalern bewohnt. Gefunden wurden Messerklingen, Schaber zur Fellbearbeitung, Knochen, Muschelschalen, unter anderem Reste von Schildkröten, Robben, Delfinen, sowie Pinienkerne. Sie wird seit Anfang der 1950er Jahre von Archäologen erforscht und wurde nach Major A. Gorham benannt, der 1907 eine Spalte im hinteren Bereich der Höhle erforscht hatte.

Mehrere Holzkohlereste sind nach Messungen von Clive Finlayson, Leiter des Gibraltar Museums, 28.000 Jahre alt. Die Forscher schätzen aufgrund der Fundlage, dass eine Gruppe von etwa 15 Personen die Höhle bewohnte. Dies sind die bisher jüngsten Funde, die Neandertalern zugeschrieben wurden, die jüngste Probe wurde sogar auf nur 23.360 Jahre ± 320 Jahre vor heute datiert. Ob es sich, wie der an der Ausgrabung beteiligte britische Paläoanthropologe Chris Stringer meint, um den „letzten Außenposten“ der Neandertaler vor ihrem Aussterben handelt, ist aber offen. Der letzte Fund könnte auch von einem Lagerfeuer des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) stammen und rund 32.000 Jahre alt sein.

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