Die Maultrommel ist ein kleines Musikinstrument mit durchschlagender Zunge, dessen Tonerzeugungsprinzip bereits sehr lange auf der Welt weit verbreitet ist. Eine manuell angeregte elastische Zunge schwingt durch die geöffneten Zahnreihen in den Mundhohlraum des Spielers. Deren Ton wird durch Änderung der Größe der Mundhöhle und durch die Atmung klanglich verändert, insbesondere werden einzelne Obertöne hörbar herausgehoben und bilden dadurch die eigentlichen gespielten Töne.

Da eine Maultrommel nur einen begrenzten Tonumfang hat, war sie im Laufe der mitteleuropäischen Musikentwicklung der letzten 200 Jahre als solistisches Musikinstrument fast zum Aussterben verurteilt. Da alle durch verschiedene Anschlag- und Atemtechniken erzeugten Obertöne auf dem Grundton basieren und dieser Grundton immer im Klangbild vertreten ist, gehört die Maultrommel zu den Borduninstrumenten. Im Bereich der Volksmusik wurde sie um 1900 durch die Mundharmonika verdrängt, die ihre Töne ebenfalls mit durchschlagenden Zungen erzeugt, allerdings nur als deren Grundtöne. In Zentral- und Nordasien sind die Bezeichnungen für Maultrommeln meist von turksprachigen Wort qopuz oder vom mongolischen chuur abgeleitet.

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