Das Buch Existiert Gott? von 1978 ist eines der theologischen Hauptwerke von Hans Küng, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung katholischer Theologe und Professor für Dogmatische und Ökumenische Theologie in Tübingen war. In diesem vielbeachteten Klassiker, der in acht Sprachen übersetzt worden ist, untersucht Küng die Frage, ob und wie man an Gott im 20. Jahrhundert glauben kann.

Die christlichen Kirchen – nicht nur die römisch-katholische – verspielen nach Ansicht von Küng zunehmend ihre Glaubwürdigkeit dadurch, dass sie an Teilen des mittelalterlichen Weltbildes festhalten. Küng zeigt in diesem Werk, wie die Theologie auch in der Auseinandersetzung mit dem Zeitalter der Aufklärung, der Religionskritik und dem Atheismus bestehen kann.

Küng galt nicht nur im deutschsprachigen Raum als einer der bekanntesten Kirchenkritiker unter den akademisch herausragenden katholischen Theologen der Zeitgeschichte. Insbesondere seine Kritik am Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit führte ein Jahr nach der Veröffentlichung seines vielbeachteten Buches Existiert Gott? Antwort auf die Gottesfrage der Neuzeit aufgrund eines von Papst Johannes Paul II. gebilligten Erlasses der Glaubenskongregation im Jahr 1979 zum Entzug seiner kirchlichen Lehrbefugnis für die römisch-katholische Glaubenslehre durch die Deutsche Bischofskonferenz.

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