Wer gebot über die größte jemals bestehende Piratenflotte?
Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Lê-Dynastie in Vietnam gestürzt worden war und es zum Bürgerkrieg kam, bemühte sich die Tay-Son-Rebellion etwa ab 1792 um die Anheuerung von Kaperfahrern aus den südchinesischen Fischerdörfern, um ihre Macht zu festigen. Zheng Qi, der bereits 1786 in ihre Dienste getreten war, verfügte als ehemaliger Banditenführer und Pirat über hinreichende Erfahrungen, um eine Piratenflotte zu organisieren.
Diese Piratenorganisation war, im Gegensatz zu anderen Piratenorganisationen, streng hierarchisch gegliedert. Interessant war das System der Beuteverteilung – nur ein Fünftel erhielt das Schiff, das die Beute gemacht hatte, der Rest wurde in eigene Lagerhäuser überführt, verwertet und an alle Mitglieder ausgeschüttet. Hierdurch kam es zu einem erheblichen Zusammenhalt der Organisation.
1807 verstarb Zheng Yi, ein Vetter Zheng Qis, Nachfolgerin wurden seine Frau Zheng Yisao. Zheng Yisao führte einen Verhaltenskodex ein, dessen Missachtung mit erheblichen Strafen verbunden war. Sie konnte das Unternehmen so weit führen, dass ohne ein Schutzzertifikat der Piraten kaum ein Schiff an der chinesischen Küste unterwegs sein konnte. Auf dem Höhepunkt der Macht umfasste der Piratenbund über 1.000 Schiffe und umfasste 150.000 Seeräuber. Zheng Yisao gebot damit über die größte jemals bestehende Piratenflotte.
Militärische Mittel verfehlten die Wirkung gegen dieses Piratenunwesen, erst ein umfassendes Amnestieprogramm beendete diesen Piratenbund.
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