"Mehr als befreundet, weniger als Freund".

Dieses Zitat stammt aus der schlegel-tieckschen Ausgabe von Shakespeares Tragödie »Hamlet« (I, 2). König Claudius wendet sich mit den Worten »But now, my cousin Hamlet, and my son. ..« (wörtlich übersetzt: »Aber nun, mein Neffe Hamlet und mein Sohn. ..«) an den Prinzen. Dieser unterbricht hier seinen Onkel und Stiefvater und sagt, sich auf das angesprochene Verwandtschaftsverhältnis beziehend: A little more than kin and less than kind (wörtlich: »Etwas mehr als [nur] Verwandter und weniger als [eng] Verwandter«). Die Mehrdeutigkeit des englischen Wortes »kind«, das sowohl »Verwandter« als auch »wohlmeinend, freundlich« heißen kann, ist wohl die Grundlage für die schlegel-tiecksche Übersetzung. - Heute werden diese Worte gelegentlich zitiert, wenn man das persönliche Verhältnis zu jemandem charakterisieren will, mit dem man zwar verwandtschaftlich verbunden, dem man aber nicht unbedingt freundlich gesinnt ist.

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