Die Larvae oder Lemures waren in der römischen Religion die Geister von Verstorbenen.

Die Unterscheidung zwischen lemures und larvae ist unklar, möglicherweise sind erstere älter, allmählich aber zugunsten der letzteren mehr in den Hintergrund getreten.

Die ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. belegte Bestimmung von lemures als frisch abgeschiedenen Seelen, von larvae als per se oder aufgrund von Vernachlässigung des Kults bösen und von lares als guten Totengeistern ist ein nachträgliches Modell und nicht über die ganze Zeitspanne der römischen Antike gültig, die Wertungen wechseln von Autor zu Autor.

In Goethes Faust. Der Tragödie zweiter Teil, 5. Akt, werden die Totengeister von Mephistopheles zur Grablegung des Faust herbeigerufen:

Herbei, herbei! Herein, herein!

Ihr schlotternden Lemuren,

Aus Bändern, Sehnen und Gebein

Geflickte Halbnaturen.

Die als Lemuren bezeichneten Feuchtnasenaffen erhielten ihren von den lemures abgeleiteten Namen Lemuriformes wegen ihrer oft nächtlichen Lebensweise und ihres dank der großen Augen markanten Gesichts.

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