Alexander Issajewitsch Solschenizyn (* 1918; † 2008) war ein russischer Schriftsteller und Systemkritiker. Er wurde 1970 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Sein literarisches Hauptwerk "Der Archipel Gulag" beschreibt detailliert die Verbrechen des stalinistischen Regimes der Sowjetunion bei der Verbannung und systematischen Ermordung von Millionen Menschen im Gulag.

Der 1973 in Frankreich erstveröffentlichte Archipel Gulag gilt als eines der einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Es ist das bekannteste Werk der oft im Untergrund entstandenen und verbreiteten Samisdat-Literatur aus der Stalin- und Chruschtschow-Ära in der Sowjetunion und die bedeutsamste Darstellung und Kritik des Stalinismus innerhalb der Literatur.

GULag oder Gulag ist ein Akronym für die russische Bezeichnung Glawnoje Uprawlenije isprawitelno-trudowych Lagerei (russisch Главное Управление Исправительно-трудовых Лагерей ‚Hauptverwaltung der Umerziehungs- und Arbeitslager‘). Der Titel des Buches bezeichnet das Lagersystem als einen über die ganze Sowjetunion verteilten Archipel, eine abgeschlossene Inselwelt der Unterdrückung und Entmenschlichung. Damit wird auch der Titel des Buches Die Insel Sachalin von Tschechow aufgenommen, in dem dieser Zwangsarbeit und Verbannung im Zarismus beschrieb.

Im Westen wurde Der Archipel Gulag als wichtiges politisch-literarisches Zeitzeugnis im Kalten Krieg betrachtet und der Titel namensgebend für die Straflagerregion der Sowjetunion.

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