Frans Eemil Sillanpää (* 1888; † 1964) war ein finnischer Schriftsteller. 1939 erhielt er den Literatur-Nobelpreis.

Das erste komplett ins Deutsche übersetzte Werk war 1932 Silja, die Magd. Im folgenden Roman Eines Mannes Weg wurde die Szene eines Zechgelages gestrichen, weil sie als nicht vereinbar mit den Qualitäten arischen Bauerntums galt. Nachdem Sillanpää in einer sozialdemokratischen Zeitung einen kritischen „Weihnachtsbrief an die Diktatoren“ Hitler, Stalin und Mussolini veröffentlicht hatte, wurden seine Bücher im nationalsozialistischen Deutschland verboten.

Mitte der 1930er Jahre galt Sillanpää als der beste Schriftsteller Finnlands. Der Schriftsteller war seit 1930 jedes Jahr vorgeschlagen worden. Innenpolitisch waren die finnischen Bestrebungen ein Hindernis, Schwedisch als zweite Amtssprache in Finnland abzuschaffen. Eine Zeitlang wurde diskutiert, den Preis auf Sillanpää und den Finnlandschweden Bertel Gripenberg aufzuteilen, womit auch ein Repräsentant des „weißen“ Finnlands neben dem „roten“ Sillanpää ausgezeichnet worden wäre (vgl. „Finnischer Bürgerkrieg“).

Ausschlaggebend war dann die politische Situation zu einem Zeitpunkt, als Finnland von der Sowjetunion bedroht wurde („Winterkrieg“). Sillanpää scheinen diese Umstände bewusst gewesen zu sein; denn er reagierte auf die Nachricht mit den Worten: „Diese Auszeichnung gilt meinem Land und mir zu gleichen Teilen.“ Der Literatur-Nobelpreis wurde danach bis 1944 nicht mehr verliehen.

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