Patrick Modiano (* 1945) ist ein französischer Schriftsteller und Autor. Am 9. Oktober 2014 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur zuerkannt: „Für die Kunst des Erinnerns, mit der er die unbegreiflichsten menschlichen Schicksale wachgerufen und die Lebenswelt während der (deutschen) Besatzung sichtbar gemacht hat.“

Modianos Werk kreist immer wieder um die Themen Erinnerung, Vergessen, Identität und Schuld. Dabei reichen die „Erinnerungen“ Modianos scheinbar bis in die Zeit vor seiner Geburt zurück. So beschreiben zahlreiche Werke des 1945 geborenen Modiano die Erfahrung des Zweiten Weltkriegs. Als einen Schlüssel zu seinem Werk sieht Foenkinos ein Zitat, das Modiano seinem autobiografischen Roman Familienstammbuch (frz. Livret de famille) vorangestellt hat: „Leben heißt, beharrlich einer Erinnerung nachzuspüren“.

Ebenfalls vom Nachspüren handelt Dora Bruder. In diesem Roman recherchiert der Ich-Erzähler anhand von Zeitungsausschnitten und Polizeiakten das Verschwinden eines jüdischen Mädchens während der Nazi-Besetzung des Landes. Er macht sich in Ämtern und Behörden auf die Suche nach Spuren und rekonstruiert so das Schicksal dieser jungen Frau, Dora Bruder, und ihrer Familie, die deportiert wurden. Der Autor zeichnet das Leben des Mädchens nach, indem er die Orte mit den Erinnerungen des Ich-Erzählers verknüpft.

Dora Bruder (* 25. Februar 1926 in Paris; † 1942 im Konzentrationslager Auschwitz) war eine französische Frau und Opfer des Holocaust.

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