Zeitgeist ist die Denk- und Fühlweise (Mentalität) eines Zeitalters. Er bezeichnet die Eigenart einer bestimmten Epoche beziehungsweise den Versuch, diese zu vergegenwärtigen. Das deutsche Wort Zeitgeist ist über das Englische als Lehnwort in zahlreiche andere Sprachen übernommen worden. Auch das englische Adjektiv zeitgeisty ist davon abgeleitet.

Als Begriffsschöpfer gilt der Dichter und Philosoph Johann Gottfried Herder, der erstmals 1769 in seiner in Riga erschienenen Schrift Kritische Wälder oder Betrachtungen, die Wissenschaft und Kunst des Schönen betreffend, nach Maßgabe neuerer Schriften vom „Zeitgeist“ schrieb. In diesem Werk polemisierte Herder gegen den Philologen Christian Adolph Klotz und dessen Schrift genius seculi, die um 1760 in Altenburg erschienen war. In seinem Werk hatte sich Klotz bemüht, zeitübergreifende Instrumentarien und Messkriterien zu entwickeln, um die Eigenheit einer besonderen Epoche aufzuspüren. Die Wendung genius saeculi („Geist des Zeitalters/Jahrhunderts“) war – im Gegensatz zu genius loci („Geist des Ortes“) – in der Antike unbekannt, in der Frühneuzeit aber bereits etabliert und findet sich schon lange vor Klotz. Insofern gilt Zeitgeist auch als eine deutsche Entlehnung aus dem Lateinischen.

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